PrEP - Der Schutz vor HIV

PrEP

Die PrEP wird immer populärer – doch was ist die PrEP überhaupt?

PrEP steht für Prä-Expositions-Prophylaxe und dient als Vorsorge zum Schutz vor einer HIV-Infektion. Das heißt: Durch die Einnahme der PrEP kann sich das HI-Virus im Falle einer Infektion nicht vermehren und keinen Schaden anrichten. Die PrEP samt den erforderlichen Begleituntersuchungen wird seit September 2019 bei Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. 

Wie wirkt PrEP?

Für die PrEP kommen zwei -aus der HIV-Behandlung bekannte- Medikamente/Wirkstoffe zum Einsatz: Tenfovir und Emtricitabin. Diese Medikamente verhindern, dass sich die HI-Viren im Körper vermehren können, sollte das Virus bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit einem HIV-Positiven Menschen in den Körper eindringen. Eine HIV-Infektion wird somit verhindert. 

Damit ein ausreichender Schutz gewährleistet ist, muss im Blut und in den Schleimhäuten eine ausreichende Menge des Wirkstoffes vorhanden sein. Daher ist es wichtig, die Einnahmeregeln genau einzuhalten. Setzt man das Medikament ab, verschwindet auch der Schutz vor Ansteckung. 

Hinweis: Eine Ansteckung mit anderen Geschlechtskrankheiten wie Tripper, Syphillis, etc. ist jedoch nach wie vor möglich. Da aber im Rahmen der PrEP regelmäßige Tests vorgeschrieben sind, würden diese aber relativ schnell festgestellt werden. 

 

Für wen ist die PrEP empfehlenswert?

Laut der dt. Aidshilfe (Stand: November 2019) wird eine PrEP Einnahme für Menschen ab 16 Jahren mit einem erhöhten („substanziellen“) HIV-Risiko empfohlen – dazu zählen:

  • Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), und trans* Personen, die in den letzten drei bis sechs Monaten Analverkehr ohne Kondom hatten und/oder voraussichtlich in den nächsten Monaten Analverkehr ohne Kondom haben werden
  • MSM und trans* Personen, die in den letzten zwölf Monaten eine Geschlechtskrankheit hatten
  • Partner_innen von Menschen mit HIV, die keine HIV-Therapie machen, bei denen die HIV-Therapie nicht richtig wirkt oder bei denen die HIV-Therapie noch nicht mindestens sechs Monate lang wirkt
  • Menschen, die Sex ohne Kondom mit Partner_innen haben, bei denen eine undiagnostizierte HIV-Infektion wahrscheinlich ist
  • Drogen injizierende Personen, die keine sterilen Spritzbestecke verwenden.

 

PrEP – woher?

Das PrEP-Medikament ist verschreibungspflichtig und bedarf einer ärztlichen Begleitung. Zudem können nur Ärzte die Medikamente verschreiben, die sich mit der PrEP und/oder Behandlung von HIV-Patient*innnen auskennen.

Im Bereich Oberpfalz ist gibt es derzeit zwei Praxen/Ärzte, welche die PrEP verschreiben dürfen: 

Dr. Franz Audebert
Praxiszentrum Alte Mälzerei
Galgenbergstr. 25
93053 Regensburg
Tel.: (0941) 9206050
Terminvereinbarung: www.praxiszentrum-regensburg.de

Tobias Pindel
Facharzt für Allgemeinmedizin
Praxis Dr. Berger 
Donaustr. 6
94086 Wörth an der Donau
Tel.: 09482 2231
Terminvereinbarung unter: www.termin-patmed.de/p/allgemeinmedizin-berger

(PrEP-Termine ausschließlich bei Herrn Pindel möglich!)

Bevor das Medikament verschrieben wird, sind folgende Tests notwendig:

  • Blutuntersuchung (hier u.a. Nierenwerte, Leberwerte, Hepatitis)
  • HIV-Test
  • Test auf andere Geschlechtskrankheiten (mittels Rachen- / Analabstrich)
  • Weiterhin ist eine Impfung gegen Hepatitis B erforderlich (ggf. Impfbuch mit zum Termin bringen)

Risiken und Nebenwirkungen

Ein 100%iger Schutz wird auch bei der PrEP nicht versprochen – richtig angewendet schützt diese aber genauso gut wie ein Kondom vor einer HIV-Infektion. Es sind weltweit vereinzelte Fälle bekannt, bei denen es trotz PrEP zu einer HIV Infektion gekommen ist.

Da das Medikament auf die „Nieren gehen kann“, ist eine regelmäßige Kontrolle der Nierenwerte erforderlich. Diese sind aber im Falle eines Falles reversibel, d.h. nach Absetzen der PrEP erholen sich diese auch wieder. Allgemein ist die PrEP gut verträglich, als bekannte Nebenwirkungen können nach der Einnahme Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel oder Kopfschmerzen auftreten.

Einnahme von PrEP

Bei der Einnahme von PrEP gibt es zwei Einnahmeschemen: Die dauerhafte Einnahme und die „anlassbezogene“ Einnahme. Während bei ersterer das Medikament täglich genommen wird, wird bei der anlassbezogenen Einnahme – z.B. rund um eine Sexparty – das Medikament vorübergehend eingenommen.

Das genaue Einnahmeschema sollte jedoch mit dem Arzt besprochen werden.

Regelmäßige Checks

Bei der Einnahme von PrEP sind regelmäßige Checks im 3-Monats-Abstand notwendig – zum einen um die Nierenwerte zu überprüfen und zum anderen die Tests auf HIV und weitere Geschlechtskrankheiten.